Projektinfo

Projektleitung:

Dr. Kerstin Prokoph; FB Chemie/Didakdik der Chemie

Projektpartner:





Projektdauer:

PD Dr. Gerd Riedl; FB Physik/Didaktik der Physik
Dr. Ute Schelenz; FB Erziehungswissenschaften/Institut für Grundschulpädagogik
Dr. Hans-Peter Pommeranz; LISA
Grundschule Kröllwitz (Schulleiterin Frau Annemarie Lippoldt)
Grundschule Wittekind (Schulleiterin Frau Rackwitz)
01.09.2005 - 31.08.2009

Projektbeschreibung:
Ziel und Gegenstand:
Das Projekt hat das Ziel, das experimentelle Lernen von Grundschulkindern auf der Basis
chemischer und physikalischer Alltagsphänomene zu fördern. In diesem Sinne soll es dazu beitragen, das BLK-Programm "SINUS- Transfer Grundschule" zu unterstützen. Dieses hat zum Inhalt, in einem Modellversuch Reserven zur Erhöhung der Effizienz mathematischer und naturwissenschaftlicher Bildung aufzudecken und schulspezifische Lösungen zu erarbeiten. Das Projekt "Experimentelles Lernen in der Grundschule" ist dabei dem Modul 2:"Entdecken, Erforschen, Erklären"/ Bereich Heimat- und Sachunterricht zuzuordnen. Im Rahmen dieses Moduls sollen Unterrichtsbausteine zusammengestellt bzw. entwickelt und erprobt werden, die als Elemente der Schulcurricula aufgenommen werden können.

Basierend auf unseren Erfahrungen aus dem Projekt "Lernen durch Lehren in Chemie und Physik" möchten wir speziell das experimentelle Lernen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften Chemie und Physik weiterentwickeln. In enger Zusammenarbeit der Fachdidaktiken Chemie und Physik, des Institutes für Grundschulpädagogik und der Grundschulen "Kröllwitz" und "Wittekind" in Halle werden Experimentiervorschläge erarbeitet und im Sachkundeunterricht schulpraktisch erprobt. Eine begleitende Evaluation soll die erprobten Experimente auf ihre Einsatzmöglichkeiten im Grundschulunterricht hin prüfen.

Ergänzend zu den Unterrichtsvorschlägen erfolgt eine Verknüpfung mit dem Projekt "Lernen durch Lehren in Chemie und Physik". Hierbei werden den Grundschülern im außerunterrichtlichen Bereich fakultativ chemische und physikalische Experimentierreihen zu je fünf zweistündigen Veranstaltung angeboten, die gemeinsam von Schülern der gymnasialen Oberstufe und Studenten geleitet werden. In diese Veranstaltungen fließen insbesondere Ergebnisse von "Besonderen Lernleistungen" der Gymnasiasten ein, die die Entwicklung neuer Experimentierveranstaltungen beinhalteten. In einem abschließenden Wettbewerb werden die besten Grundschüler ausgezeichnet.

Das Projekt soll zur systematischen Entwicklung der in den neuen Lehrplänen ausgewiesen prozessorientierten Kompetenzen für den Heimat- und Sachunterricht beitragen:
- Naturphänomene wahrnehmen, beobachten und beschreiben,
- naturwissenschaftliche Probleme identifizieren und Verfahren der Problemlösung anwenden.

Darüber hinaus wird durch das experimentelle Arbeiten der Grundschüler die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung der folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten anstrebt:

- das Handhaben und Benennen einfacher chemischer und physikalischer Geräte und Apparaturen,
- das experimentelle Arbeiten nach Versuchsanordnung,
- das Führen eines Versuchsprotokolls,
- das Beobachten, Erklären, logisches Denken, Ziehen von Schlüssen, Lösen von Problemen, Formulieren einiger Gedanken, Erkennen und Verhindern von Gefahren....

Angestrebte Ergebnisse:

  • Entwicklung von Ausbildungs- und Fortbildungsmaterials zum experimentellen Arbeiten in der Grundschule
    Inhalte:
    - allgemeine Heinweise zum experimentellen Arbeiten in der Grundschule (z.B. Hinweise auf Gefahren, Gerätebezeihnungen),
    - didaktische Gesichtspunkte zum Einsatz von Experimenten (u.a. Oraganisationsformen, Einbettung in den Erkenntnisprozessen der Schüler, Einsatz innerhalb der verschiedenen didaktischen Funktionen),
  • Lehrerfortbildungen;
  • Ausstattungsemfehlungen für Grundschulen

Perspektive:
Die Einbeziehung weiterer naturwissenschaftlicher Fachgebiete (Biologie, Geographie) sowie weiterer Grundschulen wird angestrebt.

Weiterhin konzipierten zwei Lehramtsstudenten, im Schuljahr 2006/2007, für Chemie unter Einbeziehung von vier "lehrenden" Gymnasiasten die beiden Schulprojekte "in vino veritas" und "Rund um's Bier". Diese wurden im Rahmen einer Projektwoche am Christian-Wolff-Gymnasium mit großer Begeisterung von insgesamt 18 Schülern durchgeführt. Neben der Herstellung von Bier und Wein (was zum Tag der offenen Tür von den Eltern verkostet werden konnte), standen dabei Experimente zur Untersuchung der beiden alkoholischen Getränke, Schülervorträge zur Geschichte sowie eine Exkursion in die Brauerei Landsberg auf dem Programm. Auf der Grundlage dieser schulpraktischen Erfahrungen schrieben die beiden Studenten ihre Staatsexamensarbeiten.